Faszientherapie

Was ist Faszien-Therapie und wobei hilft sie?

Wer mit Schmerzen im Bewegungsapparat schon beim Orthopäden, Neurologen oder Rheumatologen war und trotz einer Behandlungs-Odyssee keine Besserung feststellt, sollte einmal überlegen, zu einer Faszien-Therapie zu gehen.
Auch bei weniger dramatischen Fällen, z.B. beim lästigen Einschlafen der Hände in der Nacht oder einem Ziehen in den Füßen beim Aufstehen am Morgen, könnte der Gang zum Faszien-Therapeuten sinnvoll sein.
Denn das Fasziengewebe wird häufig übersehen, da es in keinem der oben genannten Fachbereiche so richtig Platz findet.

Was sind Faszien?

Das Fasziengewebe ist in großen Teilen mit dem gleichzusetzen, was früher als Bindegewebe (mit einem hohen Kollagenfaseranteil) bezeichnet wurde: Es umspannt den gesamten Körper und dann auch noch einmal einzeln Muskelstränge und Organe.
Faszien sollen im gesunden Zustand gegeneinander verschieblich sein. Dafür sorgt eine weichere Schicht zwischen den Faszien, das Epimysium. Diese Schicht ist außerdem von Blut-, Nerven- und Lymphbahnen durchzogen. Deshalb ist es auch für den Transport körpereigener Stoffe wichtig, sie funktionsfähig zu halten.

Unseren Körper können wir hier mit einer Orange vergleichen: Die Schale stellt unsere Haut dar, wenn wir sie abschälen, behält die Orange trotzdem noch ihre Form durch das helle weiße Häutchen, das darunter liegt. Und wenn wir die Orange schiffchenweise auseinander trennen, behalten die einzelnen Schiffchen ebenfalls ihre Form. Selbst wenn ihr die Orange in Scheiben aufschneidet und trocknen lasst (zum Beispiel zu Weihnachten), dann (riecht das Haus herrlich und) ist zwar das Wasser aus dem Fruchtfleisch verschwunden, aber die weißen Häutchen sind trotzdem noch da und sorgen dafür, dass die Form der Orangenscheibe erhalten bleibt. Genauso können wir uns die Faszien vorstellen, die alles in unserem Körper umspannen und damit schützen und formen.

Was wird bei der Faszientherapie gemacht?

Nach einer gründlichen Anamnese (zu den Beschwerden, den möglichen Ursachen und den hineinspielenden Co-Faktoren), wird der Patienten untersucht und dabei die Faszien palpiert, d.h. abgetastet. Der Therapeut schaut, wie sich das oberflächliche Gewebe anfühlt, und ob es in der Tiefe Verhärtungen oder Spannung gibt. Dabei steht immer der Patient mit seinem Empfinden und ggfs. Gefühl der Schmerzausstrahlung im Mittelpunkt.
Je nach Problematik könne die Beschwerden nach einer Behandlung weg sein, oder auch 10 und mehr Behandlungen in Anspruch nehmen. Häufig kann der Therapeut dies nach der Anamnese und Untersuchung in etwa einschätzen und eine Prognose abgeben.

Welche Formen der Faszientherapie gibt es?

 

In der Faszientherapie gibt es verschiedene Richtungen und Theorieansätze, je nach Beschwerdebild des Patienten:
Ansatz 1: Verschieblichkeit der oberflächlichen Faszien verbessern, durch Behandlung der Fascia superficialis und des Epimysiums

Ansatz 2: Verklebungen oder Verwachsungen der Faszien (Adhäsionen) lösen

Ansatz 3: Verdrehung, Überdehnungen der Faszien behandeln, z.b. nach dem FDM (Faszien-Distorions-Modell)

Ansatz 4: ganze Faszienzüge behandeln, z.b. nach der Theorie der Anatomy Trains

“Faszientherapie” ist also nicht gleich “Faszientherapie”! 🙂
Euer Therapeut wird aber erkennen, welche Herangehensweise für euch die notwendige ist.

Was kann man selbst für seine Faszien tun?

Es ist sinnvoll, dass der Patient zwischen den Behandlungen beim Faszien-Therapeuten selbst etwas für sein Gewebe tut: er kann sich Dehnübungen oder – je nach Erreichbarkeit der Körperregion – Massagetechniken von seinem Therapeuten zeigen lassen. Dafür sind häufig nicht einmal Faszienrolle oder -ball notwendig, sondern lediglich die eigenen Hände.
Auch wenn die Behandlung abgeschlossen ist und die Beschwerden verschwunden sind, ist es vernünftig, regelmäßige Dehnübungen für die Faszien oder Eigenmassagen beizubehalten.
Wann ist eine professionelle Behandlung der Faszien nötig?
Wenn der Schmerz Schonhaltung verfallen ist, der braucht anschließend viel länger, um sein Gewebe wieder fit zu bekommen!
Auch, wer durch viel Sport oder eine einseitige Haltung bei der Arbeit beansprucht ist, sollte seinem Körper hin und wieder eine Faszienbehandlung oder Faszien-Massage beim Fachmann gönnen.

Was kann man unterstützend für seine Faszien tun?

Die „Geschmeidigkeit“ von Faszien-Gewebe kann nicht nur durch Beanspruchung im Alltag und beim Sport beeinflusst werden! Auch Ernährung, Medikamente und der Hormonhaushalt spielen eine Rolle. Deshalb sollten diese Punkte bei der Anamnese abgefragt und ggfs. behandelt werden.
Ein guter Faszien-Therapeut berät hier ganzheitlich!
Was sollte man meiden, um ein gesundes Faszien-Gewebe aufrecht zu erhalten?

Ganz grob zusammengefasst sind ungesunde Ernährung (Damit meine ich raffinierten Zucker, Weißmehl, übermäßigen Fleisch-, Kaffee-, Alkoholgenuss), einseitige Belastung, Überlastung und fehlende Bewegung und Dehnung der Faszien die größten No-Gos.

Fazit:

Mit einem gesunden und bewegten Lebensstil kann jeder schon selbst viel für seine Faszien und deren Beschwerdefreiheit tun. Wenn es dann aber doch Probleme gibt, ist es ratsam, frühzeitig einen Faszien-Therapeuten in der Nähe aufzusuchen, um mit wenigen Behandlungen schnell wieder fit zu werden.

In Hamburg empfehle ich die Faszien-Helden, und in Buchholz in der Nordheide befindet sich meine Praxis.
Wenn ihr euch gar nicht sicher seid, ob Faszien-Therapie das Richtige für euch ist, dann schreibt mir einfach eine Mail.